Unsere "Burg"

Mit "Burg" bezeichnen die Schlaraffen Ihren Versammlungsraum bzw., im weiteren Sinne ihren Versammlungsort (der im engeren Sinne aus der "Burg", der "Wasserburg", der Styxerei (Küche), der Garderobe etc. pp. besteht). Hier zeigen wir unsere Burg im Sinne unseres Versammlungsraums.

Burg mit Blick auf den Thron. Links die massiv gemauerte Burgpforte
Burg mit Blick auf den Thron. Links die massiv gemauerte Burgpforte

Bemerkenswert sind die wunderschönen Leuchter, die ihren Weg aus der alten Burg am Kaiserberg gefunden haben. Im Hintergrund der Thron, an dessen linker und rechter Seite der Kantzler sowie der Reychsmarschall ihre Plätze haben. Die rechte Tischreihe endet mit der Junkertafel, die unter den strengen Augen des Junkermeisters sowie der Thronsassen am Spiel teilnehmen, wenn auch mit eingeschränkten Rechten und Pflichten, weshalb Schlaraffen sich nicht nur sehr gern an die Zeit an der Junkertafel zurück erinnern, sondern manch einer sich jahrelang dem Ritterschlag verweigert - muss er doch damit die Nestwärme der Junkertafel verlassen.

Entgegengesetzte Blickrichtung mit dem Ritter von Pruntzelschütz im Hintergrund, sowie zur rechten das Burgverlies
Entgegengesetzte Blickrichtung mit dem Ritter von Pruntzelschütz im Hintergrund, sowie zur rechten das Burgverlies

Unsere Glasfenster

Alle Fenster der Burg Rheintrutz sind innenseitig durch kunstvolle Bleiverglasungen "verblendet", womit die Burg einen besonderen Charakter erhält. Zu verdanken sind diese Bleiverglasungen einer Stiftung des Ritters Hallodri, der diese für die damalige (neue) Burg auf dem Kaiserberg a.U.97 (profan 1956) hat anfertigen lassen. Die Fenster stellen "Ritterliche Tugenden" dar, in Teilen wohl auch ritterliche Privilegien. Dabei ist dem Künstler allerdings ein Mißgeschick passiert: Im oberen Teil der Fenster wird symbolhaft auf den Inhalt verwiesen. Bei den musizierenden Rittern müssten also anstelle der Schwerter Trommelschlegel und Horn dargestellt werden und bei den kämpfenden die Schwerter. 

In der alten Burg Rheintrutz auf dem Kaiserberg waren die Fenster oben mit Schabracken versehen, die im Sinne eines "Burgbausteins" (finanzielle Unterstützung für die Gestaltung einer Burg durch eigene oder fremde Sassen) mit den Farben und Nummern der schenkenden Reyche versehen waren. Dabei war ein amerikanisches Schlaraffenreych, die Elberfeldensis, die Duisbargum und weitere. 

Unser Ritter von Prunzelschütz

Ritter von Prunzelschütz
Ritter von Prunzelschütz

Ritterballade vom Ritter von Prunzelschütz (Fritz Grashoff)

Das war Herr Prunz von Prunzelschütz
der saß auf seinem Rittersitz
mit Mannen und Gesinde
inmitten seiner Winde.

Die strichen, wo er ging und stand,
vom Hosenleder übers Land
und dröhnten wie Gewitter.
So konnte es der Ritter. 

Zu Augsburg einst, auf dem Turnier,
bestieg er umgekehrt sein Tier,
den Kopf zum Pferdeschwanze,
und stürmte ohne Lanze.

Doch kurz vor dem Zusammenprall –
ein Donnerschlag – ein dumpfer Fall –
Herr Prunz mit einem Furze
den Gegner bracht zum Sturze.

Da brach der Jubel von der Schanz.
Herr Prunzelschütz erhielt den Kranz.
Der Kaiser grüßte lachend
und rief: Epochemachend!

Ein Jahr darauf. Herr Prunzelschütz
saß froh auf seinem Rittersitz
mit Mannen und Gesinde
inmitten seiner Winde.

Da kam ein Bote, kreidebleich,
und meldete: Der Feind im Reich!
Das Heer läuft um sein Leben.
Wir müssen uns ergeben.

Flugs ritt Herr Prunzelschütz heran,
lupft seinen Harnisch hinten an
und lässt aus der Retorte
der Winde schlimmste Sorte.

Das dröhnte, donnerte und pfiff,
so dass der Feind die Flucht ergriff.
Da schrie das Volk und wollte,
dass er regieren sollte.

Herr Prunzelschütz indessen, todesmatt,
sprach: Gott der uns geholfen hat,
der möge mich bewahren.
Dann ließ er einen fahren.

Der letzte war’s, der schwach entfloh.
Drauf schloss für immer den Popo
Herr Prunz, der edle Ritter
und alle fanden’s bitter.

 

Er ward begraben und verdarb.
Die Burg zerfiel. Doch wo er starb,
steht heute eine Linde.
Da raunen noch die Winde.